Categories: Allgemein

United4Rescue · Spendenaufruf

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschwister,

das Schicksal der Menschen, die auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrinken, bewegt viele. Seit 2014 sind es mehr als 19.000 und immer wieder hören wir Nachrichten, die von weiteren Toten berichten.

Die allermeisten Menschen, die sich auf diesen Fluchtweg begeben und so ihr Leben riskieren, tun dies aufgrund bitterer Not. Verfolgung, Krieg, Hunger oder katastrophale Lebensbedingungen sind die Ursachen. Menschen in Not zu helfen, ist christliche und humanitäre Pflicht. Die Diakonie-Katastrophenhilfe und Brot für die Welt arbeiten mit anderen Organisationen schon lange intensiv daran, Lebensumstände zu verbessern. Angesichts der dramatischen Situation im Mittelmeer möchten viele die Seenotrettung unterstützen und verlangen ein eigenes kirchliches Engagement Dies geschieht vor allem deshalb, weil die staatliche Seenotrettung, die eigentiich geboten wäre, auf ein Minimum beschränkt wurde.

Im Juni wurde auf dem Kirchentag in Dortmund sehr deutlich gefordert, ein eigenes kirchliches Schiff zur Seenotrettung ins Mittelmeer zu schicken. Der Rat der EKD hat dies aufgenommen und beschlossen, ein breites gesellschaftliches Bündnis für die Seenotrettung zu initiieren. Dazu wurde vor wenigen Wochen der Trägerverein „Gemeinsam retten“ gegründet. Der Verein steht hinter dem Bündnis United4Rescue, dem sowohl Institutionen als auch Einzelpersonen beitreten können – also auch eine Kirchengemeinde, ein Sportverein, eine Einrichtung, ein Unternehmen. Die Synode der EKD hat Mitte November 2019 allen Kirchengemeinden empfohlen, das Aktionsbündnis zu unterstützen.

Zwei Ziele werden mit dem Verein und dem Bündnis verfolgt: Zum einen soll Geld gesammelt werden, um ein Rettungsschiff zu kaufen und dies einer Organisation der humanitären Seenotrettung zur Verfügung zu stellen. Zum anderen geht es darum, dafür einzutreten, dass die zivile Seenotrettung nicht kriminalisiert wird, dass die Pflicht zur Seenotrettung von der EU und ihren Mitgliedstaaten als staatliche Aufgabe wahrgenommen wird, dass geflüchtete Menschen faire Asylverfahren bekommen und dass Städte und Kommunen, die Schutzsuchende aufnehmen wollen, dies auch tun können.

Die Kirchenleitung der EKHN hat nun beschlossen, das Bündnis United4Rescue zu unterstützen. An die Kirchengemeinden, Einrichtungen und Dekanate richtet die Kirchenleitung die Bitte, dies ebenfalls zu tun.

Deshalb schlage ich Ihnen vor, für diesen Zweck eine freie Kollekte in den kommenden Wochen zu verwenden. In manchen Gemeinden bieten sich dafür vielleicht schon der Altjahresabend oder der Neujahrstag an.

Auch andere Aktionen zur Unterstützung des Bündnisses sind herzlich willkommen. Das Bündnis United4Rescue soll ein Zeichen der Menschlichkeit aus der Mitte der Gesellschaft sein. Je mehr Menschen und Organisationen sich gemeinsam für Seenotretlung einsetzen, desto sichtbarer wird, dass es eine Mehrheit für Humanität und Menschenrechte gibt. Wir dürfen uns an das tausendfache Sterben im Mittelmeer nicht gewöhnen oder es gar zum zynischen Kalkül machen, das Menschen abschreckt. Ich bin überzeugt: Menschen fliehen nicht aus ihrem Heimatland und riskieren ihr Leben, weil sie auf die Chance der Seenotrettung hoffen, sondern weil sie in bitterer Not sind.

Über das Aktionsbündnis, das ich Ihnen ans Herz lege, können Sie sich auf der Website www.united4rescue.com weiter informieren. Wenn Sie sich zur finanziellen Unterstützung entschließen, überweisen Sie das Geld bitte direkt an das Spendenkonto des Trägervereins Gemeinsam Retten e.V.

Spendenkonto
Trägerverein Gemeinsam Retten e.V.
IBAN:DE93100610061111111193
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank

Ich danke Ihnen sehr und wünsche Ihnen eine erfüllte Weihnachtszeit und ein gesegnetes neues Jahr.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Volker Jung
Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau