Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser,
Advent und Weihnachten erlebe ich als ein Fest der Erinnerung und der Verlässlichkeit: Ich erinnere mich daran, wie es gewesen ist, als ich ein kleiner Junge war und staunend vor dem hell erleuchteten Christbaum stand. Wie ich mit meiner Mutter in der Vorweihnachtszeit Plätzchen gebacken und mit meinen Eltern gemeinsam einen Christbaum im Wald geschlagen habe; an „O du Fröhliche“ im Weihnachtsgottesdienst, stehend nach dem Segen und feierlich schmetternd gesungen. An die Weihnachtskrippe im Wohnzimmer: an Maria und Joseph – eingetaucht in ein warmes, goldenes Licht. Um sie herum Hirten mit verklärten Gesichtern. Einige Schafe, Ochs und Esel, drei königliche Gestalten in prachtvollen Gewändern. Sie alle schauen auf die Krippe, in der das Kind liegt. Dieses Bild von Weihnachten steckt tief in mir: eine Weihnachtsidylle.
Sie strahlt aus einer fernen, verlorenen Welt herüber und sie weckt Sehnsucht nach Heil, nach Frieden, nach stiller und heiliger Nacht. Nach Frieden, der in der Wirklichkeit so weit weg ist: in der Ukraine, in Israel und an unzähligen anderen Orten in unserer Welt.
Ich habe den Lobgesang der Engel im Ohr: „Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volkwiderfahren wird!“, „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden“.
Die Bibel verschweigt nicht, in welche Verhältnisse die Engel ihre Botschaft verkünden. Die Freude, die sie ausrufen, trifft auf eine Welt, in der es sehr oft wenig zu freuen gibt und die Botschaft vom Frieden trifft auf eine Welt, die unfriedlich und unfriedfertig ist. Weihnachten ist ein „Licht-in-der-Dunkelheit-Fest“. So war es schon immer.
Uns ist aufgetragen, dieses Licht weiterzugeben – durch Liebe zu unseren direkten Mitmenschen, Teilnahme und Einsatz für die Gemeinschaft, in der wir ganz persönlich leben.
Ich möchte deshalb „Danke“ sagen für alles Engagement. Mögen wir auch weiterhin oder ganz neu das Licht Christi in unsere Welt bringen.
Herzlichst und im Namen des Gemeinde-Teams,
Ihr Pfarrer Ralf Arnd Blecker