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Erinnerung an Dr. Hinrich Schade

So habt auch ihr nun Traurigkeit;ich werde euch aber wiedersehen, und dann wird euer Herz sich freuen, und niemand soll eure Freude von euch nehmen.

Johannes 16,22

Diese Bibelworte lasen wir über der Todesanzeige von Dr. med. Hinrich Schade, der am 6. März 2020 gestorben ist im 81. Lebensjahr. Worte Jesu aus seinen Abschiedsreden: Der, der sein eigenes Sterben und den Tod ahnt, tröstet und verbreitet Zuversicht für seine Weggefährten. Wohl ähnliche Absichten hatte der Verstorbene, als er diese Worte einige Zeit vor seinem Tode aussuchte und über die Kollege Ackva auch bei der Trauerfeier nachgedacht hat. Ja, neben seinen Nächsten empfinden viele Menschen Traurigkeit, die Hinrich Schade kannten und in irgendeiner Weise Kontakt und Beziehung zu ihm hatten. Wir erinnern uns als Gemeinde besonders an seine Lebensphase, in der er als Kirchenvorsteher gewirkt hat: Als Pensionär ließ er sich zur Kandidatur werben und wurde 2009 gewählt.

Der Kirchenvorstand soll im besten Fall die Vielfalt aller Glaubensformen und Lebenswelten in der Gemeinde widerspiegeln. Hinrich tat es auf seine Weise, mit seinen Gaben und Fähigkeiten sowie seinem Wissen und seinen Beziehungen.Unvergesslich ist mir der Moment bei einer Klausurtagung, wo er das Du-Zueinander-Sagen einforderte. Das hatte es so wohl vorher noch nie gegeben im Dillenburger Kirchenvorstand. Mein Eindruck war danach, dass sich langsam eine Vertrautheit miteinander entwickelte, die den anstehenden Aufgaben dienlich war, auch wenn etliche Themen kontrovers debattiert und nicht einstimmig beschlossen wurden.In seiner Amtsperiode im Vorstand übernahm er auch für zwei Jahre den Vorsitz. Damals begann unter anderem die verantwortungsvolle Sanierung der Stadtkirche. Ebenso standen Ausschreibung und Wiederbesetzung der Pfarrstelle Süd, der Abschied von Pfarrer Gottwald und die Einführung von Pfarrer Ackva an. Auch den Übergang von Kantor Chilla zu Kantorin Denker begleitete er engagiert. Als ehemaliger Dillenburger Kinderarzt lagen ihm besonders die Kinder am Herzen, in unserer KiTa und darüber hinaus: Übung im Auftreten als Nikolaus z.B. hatte Hinrich über viele Jahre bei den Feiern vom Round Table und dem Lions Club erworben. Gerne übernahm er diese Aufgabe auch bei der Gemeindeveranstaltung „Kinder singen zur Weihnachtszeit“ und in der KiTa, solange es ihm seine Gesundheit erlaubte. In den letzten Jahren seiner Krankheit, auch als er kein Kirchenvorsteher mehr war, hat er immer wieder Kraft bekom-men durch das Mitfeiern der Gottesdienste mit seiner Familie. Das Christus-Fensters im Altarraum der Stadtkirche versuchte er stets zu verinnerlichen.

Die ev. Kirchengemeinde ist ihm zu herzlichem Dank ver-pflichtet. Wir werden Hinrich Schade in liebevoller Erinnerung behalten.

Im Namen des Kirchenvorstandes
Pfarrerin Ulrike Schmidt