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Herr Schönberger legt Hand an …

Die Vorarbeiten zum Guss der dritten neuen Bronzeglocke der Dillenburger Stadtkirche haben bereits begonnen. Gestern wurde die Wachszier von Rincker-Mitarbeiter Max Schönberger auf die sog. „falsche Glocke” gelegt. Eine spannende und zeitaufwändige Arbeit, die sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert!

Hintergrundinformation:
Zur Herstellung einer Glocke wird eine dreiteilige Form benötigt. Sie besteht aus dem Kern, der „falschen Glocke” und dem Mantel. Der Kern, der dem Inneren der Glocke entspricht, wird aus Lehmsteinen und verschiedenen Lehmschichten gemauert.

Die falsche Glocke muss in Umfang und Aussehen genau der späteren, zu gießenden Bronzeglocke entsprechen. Sie besteht aus Lehm und Talg. Die Glockenzier wird in Wachs aufgetragen.

Vor der Herstellung des Mantels wird zunächst ein feiner, dann immer gröberer Lehm auf die falsche Glocke gestrichen, sodass sich die Zier im Mantel abdrücken kann. Der Mantel muss einen großen Druck aushalten, der während des Gießens auf ihn einwirkt. Vor dem Guss nimmt man den Mantel ab und zerschlägt die falsche Glocke. Der nun entstandene Hohlraum zwischen Kern und Mantel ergibt dann die richtige Glocke.

Quellen: Fa. Rincker; planet-wissen. de
Fotos: ©Peter Patzwald, V.v.Willendorf